DAS GEHEIMNIS UNSERES BLUTES

Das Blut lebt. Tausende von roten und weißen Körperchen, Fäden und Punkten bewegen sich darin. Schimmernd ziehen sie ihre Bahn und die Oberfläche leuchtet. In einem einzigen Blutstropfen liegt das Geheimnis von Gesundheit und Krankheit. Ein spezielles Mikroskop macht diese Vorgänge sichtbar.

So richtig gut konnte ich Blut noch nie sehen. Ich vermeide also den Anblick meines eigenen, indem ich der bedrohlichen Nadel den Finger hinstrecke und gleichzeitig die Aussicht aus dem fünften Stock betrachte. Piks, au, und es ist vorbei. Der Tropfen kommt auf eine Glasplatte und wird in einen Apparat geschoben, der an Instrumente im Raumschiff Enterprise erinnert. Daneben steht eine Art Fernseher, auf dem sich in der Folge plötzlich eigenartige Flecken bewegen. Prim. Dr. Elisabeth Weikl, Zahnärztin und Ganzheitsmedizinerin in Wien und Admont, erklärt auf dem großen Bildschirm die beeindruckenden Vorgänge. Meine roten Blutkörperchen wieseln einzeln mit hellem Rand durch die Gegend und beweisen damit, dass sie soweit in Ordnung sind. Dazwischen befinden sich größere Gebilde mit mehreren Löchern (Kerne werde ich belehrt), die als weiße Blutkörperchen dafür sorgen, dass das Immunsystem funktioniert. Offenbar tut es das, denn die Dinger sind unglaublich aktiv. Sie pulsieren, verändern die Form und verleiben sich genüsslich kleine weiße Punkte ein, die als Bakterien ohnedies entsorgt gehören. Es finden sich auch Hinweise, dass die Leber „gestresst“, die Niere belastet und der Darm zwar nicht krank, aber irgendwie beleidigt ist. Ein paar Schwermetalle sollte ich auch dringend loswerden und weniger arbeiten. „Sie sind ausgepowert“, erklärt Dr. Weikl streng. Beachtlich, dass sogar mein armes Blut das zeigt. Die Frau hat ja so recht und Gott sei Dank steht ohnedies der Urlaub vor der Türe.

Die Geschehnisse im eigenen Blut in Farbe auf einem Bildschirm zu verfolgen, ist außergewöhnlich faszinierend. Prim. Weikl: „In einem speziellen Dunkelfeldmikroskop können Störungen als Belastung bereits gesehen werden, bevor eine Krankheit ausbricht. Akute und chronische Erkrankungen sind an bestimmten Formationen, Farben und Bewegungen deutlich zu erkennen. Und oft finden sich hier auch die Gründe für eine Menge Beschwerden, die im medizinischen Sinn noch keinen Befund ergeben.“

Herkömmliche Laboruntersuchungen machen nur Aussagen über die Zusammensetzung des kostbaren Saftes, im Dunkelfeldmikroskop wird auch der Zustand des inneren Milieus und die Funktionsfähigkeit der Blutzellen sichtbar. Das Blut kann damit schmerzfrei und ohne Aufwand wesentlich genauer untersucht werden, als in einem „normalen“ Labor.“

Vor ungefähr hundert Jahren entdeckte der Bakteriologe und Zoologe Prof. Dr. Günther Enderlein diese spektakulären Vorgänge. Herrschende Lehrmeinung zu jener Zeit war die Theorie des berühmten Arztes Luis Pasteur. Er glaubte, dass das Blut keimfrei sei, und sich außer den roten und weißen Blutkörperchen nichts darin befinde. Außerdem war er der Auffassung, dass Bakterien eine unveränderliche Form hätten. Sein Konzept bei der Bekämpfung von Seuchen war zunächst sehr erfolgreich, und so galt die Lehre als die einzig unverrückbare Wahrheit. Durch die Erfindung des Mikroskops entstand mit der Bakteriologie ein völlig neuer Wissenschaftszweig. Es kam zur Entdeckung einer Vielzahl von Krankheitserregern, über deren Art und Weise ein heftiger Streit unter den Experten entstand. Enderlein vertrat die angefeindete Meinung, dass Bakterien in der Lage sind, ihr Erscheinungsbild zu verändern und sich damit immer neuen Umweltbedingungen anzupassen. Er hatte beobachtet, dass sie gegen die anfangs mit Erfolg eingesetzten Medikamente später eine regelrechte Immunität entwickelten und damit oft noch gefährlicher wurden. Im Dunkelfeld fand er heraus, dass unser Blut von Kleinstlebewesen bevölkert ist, die den Zustand und die Lebensdauer der Blutkörperchen beeinflussen und damit große Bedeutung für das Immunsystem haben. Normalerweise leben diese Wesen friedlich mit uns zusammen. Erst wenn das Gleichgewicht durch chronischen Stress, Übersäuerung, falsche Ernährung, Bewegungsmangel, Umweltgifte oder Herde im Körper gestört ist, werden die Biesterchen krankheitsauslösend. Das bedeutet: Der Körper kann mit seinen Selbstheilungskräften die Vorgänge solange regulieren, bis das innere Milieu durch ungesunde Lebensweise oder äußere Einflüsse „kippt“. Dann ist er überfordert und der Mensch wird krank. Genau diese Kleinstlebewesen und ihre Auswirkungen können mit Hilfe der Dunkelfeldmikroskopie sichtbar gemacht werden. Der staunende Laie sieht ein Gewimmel von sich mehr oder weniger bewegenden Kreisen, feinen Fäden, winzigen Punkten oder batzenartigen Gebilden. Die Art und Weise, wie diese sich zueinander verhalten, gibt Aufschluss über den Gesundheitszustand. In einem normalen Mikroskop ist davon nichts zu sehen. Prim. Weikl: „Denken Sie an einen Diaprojektor in einem dunklen Raum. In seinem Lichtstrahl sieht man Staubpartikel in der Luft, die mit freiem Auge nicht zu erkennen sind. Trotzdem sind sie da.“ Mit dem speziellen mikroskopischen Verfahren ist es nun durch Früherkennung von Störungen möglich, rechtzeitig eine geeignete Therapie einzuleiten. Enderlein selbst entwickelte biologische Medikamente, die das Ausbrechen der Krankheit verhindern, helfen oder bei bestehenden Erkrankungen regulierend eingreifen. Die isopathische Behandlungsform wurde damit geboren. Sie besagt: Stabilisiere das innere Milieu mit speziellen Mitteln, verbessere deine Lebensweise und kontrolliere Zähne, Darm, Mandeln und Nebenhöhlen. Die traditionelle Medizin versucht, Krankheitserreger zum Beispiel mit Antibiotika direkt zu bekämpfen, Enderlein wandelt sie durch seine Medikamente in eine „ausleitbare“ Form um. So können sie durch Blase, Darm, Lunge und Haut ausgeschieden werden.

Die ideale Form solch einen Therapieerfolg zu kontrollieren, ist das Betrachten des Blutes im Dunkelfeld.

Prim. Weikl: „Besonders geeignet ist die Methode auch bei chronischen Erkrankungen. Patienten müssen oft jahrelang Medikamente einnehmen, wodurch sich die Bestandteile des Blutes ungünstig verändern können. Im Dunkelfeld wird das erkannt und eine ganz individuelle Therapie eingeleitet.“ Häufig lassen sich Ursachen für scheinbar unklare Beschwerden im Spezialmikroskop finden. Viele Menschen leiden an heftigen Symptomen, werden aber oft mit der Bemerkung „Ihnen fehlt ohnedies nichts“ nach Hause geschickt, da im Labor nichts nachzuweisen ist. Durch die Dunkelfelddiagnostik wird sichtbar, dass zum Beispiel ein chronischer Vergiftungszustand des Körpers an Kopfschmerzen, Verkrampfungen, Blasen-, Darm-, oder Hautbeschwerden schuld sein kann. Schadstoffe oder Gifte können eventuell nur ungenügend ausgeschieden werden, und so entstehen regelrechte „Müllhalden“. Im Dunkelfeld sieht man dann Gebilde, die wie Schuttberge aussehen.

Die Untersuchung hat auch einen ausgezeichneten psychologischen Effekt. Der Patient verfolgt die Geschehnisse in seinem Inneren in über 10-facher Vergrößerung auf einem Bildschirm und ist so wesentlich motivierter, die Lebensweise zu ändern oder eine Therapie wirklich durchzuhalten. Es ist äußerst wichtig, dass diese Diagnosemethode nur von einem speziell geschulten Therapeuten vorgenommen wird, da sie neben guter Fachkenntnis auch große Sensibilität erfordert. Die Wiener Ärztin Dr. Beate Schaffer: „Ein Blick in das Blut eines Menschen, ist für mich wie der Blick in seine Seele“. In Österreich wird die Dunkelfelddiagnostik nur von Ärzten durchgeführt und ist (zu Unrecht!) in der Öffentlichkeit nicht sehr bekannt. In Deutschland, der Schweiz und den Vereinigten Staaten ist sie als wertvolles Instrument der Früherkennung, gezielten Behandlung und Erfolgskontrolle im medizinischen Alltag wesentlich etablierter als bei uns. Prim Weikl: „Ich selbst erkrankte vor einiger Zeit schwer und es wurde Parkinson diagnostiziert. Diese Krankheit schreitet immer weiter voran und ich begann, mich damit abzufinden, dass ich nicht mehr in der Lage sein würde, meinen Beruf als Zahnärztin auszuüben. In Amerika kam ich unter anderem in Kontakt mit der Dunkelfelddiagnostik und es stellte sich heraus, dass eine extreme Schwermetallvergiftung vorlag. Nach einer Behandlung mit der Enderlein Methode war ich nach einigen Jahren wieder gesund. In Österreich wäre ich mit starken Medikamenten gegen die Parkinson’sche Krankheit behandelt worden.“

Die Dunkelfeldmikroskopie ist ein wertvolles zusätzliches Diagnoseinstrument. Sie gibt Aufschluss über Bereiche, die von den Methoden der herkömmlichen Medizin nicht erfasst werden. In einem einzigen Tropfen unseres Blutes können Krankheiten oder ihre Vorstufen erkannt und rasch entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Die Untersuchung ist schmerzfrei und stellt für den Patienten keine neuerliche Belastung dar.

Bleibt die Frage: Wann werden solche sinnvollen Verfahren der Ganzheitsmedizin endlich routinemäßig verwendet und bleibt es nicht länger dem Zufall oder der guten Nase des Einzelnen überlassen, sie durch irgendwelche Kanäle aufzuspüren?

KONTAKT

Prim Dr. Elisabeth Weikl, Fachärztin für Zahn, Mund, und Kieferheilkunde, Ganzheitsmedizinerin. Landhausgasse 2/37, 1010 Wien. Tel/ Fax: 01 53592 32

Liste der Ärzte, die in Österreich die Dunkelfelddiagnosen durchführen:
Auskunft bei Mag. Heinrich Sedlar: Tel: 06246/ 72370

LITERATUR:

Franz Arnoul:
„Der Schlüssel des Lebens“, Reichlverlag St. Goar