UNERKLÄRLICHE HEILUNG BEI KREBS

Krebskranke, die von den Ärzten aufgegeben wurden, werden wieder völlig gesund. Tumore, die erfahrungsgemäß ständig wachsen, verschwinden ohne erkennbaren Grund.

Überall auf der Welt geschehen Heilungen, die nach dem heutigen Stand der Forschung nicht zu erklären sind. Ein Wunder oder ein noch unentdeckter Mechanismus?

Es ist an der Krebsstation im Allgemeinen Krankenhaus in Wien: Fassungslos starrt Oberarzt Dr. Heinz Ludwig, auf das Röntgenbild in seiner Hand. Vor einem Jahr hatte er bei einem Patienten Nierenzellkrebs und Metastasen in der Lunge diagnostiziert. Die Lebenserwartung war äußerst gering. Der Patient lehnte damals jede Behandlung ab. Nun zeigte das Bild die Lunge vollkommen frei von Metastasen. Der Tumor war auf geheimnisvolle Weise verschwunden.

Ähnlich fasziniert reagierten Ärzte in Deutschland. Nach menschlichem Ermessen hatte Günther Katterle keine Chance auf Überleben. Ein riesiger Tumor drang von der Leiste her in die Bauchhöhle, Lunge und Leber waren voller Metastasen. Chemotherapie und Strahlenbehandlung kamen wegen des geschwächten Zustandes nicht in Frage. Ein Jahr später zeigten die Röntgenbilder keinen Hinweis mehr auf ein bösartiges Krankheitsgeschehen. Herr Katterle war wieder völlig gesund. ***

Unerwartete Genesungen sind ein wichtiges Thema in unserer Medizin und doch erhalten sie bisher nicht die Beachtung, die sie verdienen. Es klingt wie ein Märchen: Menschen mit weit fortgeschrittenen Krebserkrankungen, deren Zustand sich unaufhaltsam verschlechtert, werden gegen jede medizinische Erwartung geheilt. Vor unseren Augen läuft ein unglaublicher Heilungsprozess ab, von dem die Ärzte noch wenig wissen. Wie bilden sich bösartige Tumore plötzlich ohne erkennbaren Grund zurück? Warum verlässt der Krebs den Körper ebenso geheimnisvoll wie er einst Besitz von ihm ergriffen hat? Gibt es eine unbekannte Kraft, die der Krebszelle den Befehl gibt „Stirb!“? Univ. Prof. Dr. H. Ludwig: „Bei unserem heutigen Forschungsstand können wir diese Fragen nicht beantworten. Aus irgendeinem Grund beginnen die Krebszellen, sich selbst zu vernichten. Die Mechanismen, die diesen Vorgang auslösen, sind aber unbekannt. Wir können eine Spontanheilung daher weder erzwingen noch willentlich herbeiführen. Es ist inzwischen bekannt, dass Methoden wie Psychotherapie, Meditation und Autosuggestion das allgemeine Befinden verbessern. Ob es dadurch eher zu einer spontanen Heilung kommt, ist ungewiss.“

Ein Tumor verschwindet scheinbar von allein. Obwohl dieses Phänomen unglaublich spektakulär ist, haben bis jetzt wenige Forscher versucht, dem Geschehen auf den Grund zu gehen. In Deutschland gab es 1997 erstmals einen Kongress zum Thema „Spontanheilungen“, auf dem Wissenschaftler ihre Erkenntnisse zu diesem Thema diskutierten. Nach gründlicher körperlicher und seelischer Untersuchung von Geheilten kamen sie zu folgenden grundlegenden Ergebnissen:

o Es gibt einen unbekannten Mechanismus, der die Krebszelle veranlasst, sich selbst zu zerstören

o Die Psyche hängt mit dem Immunsystem in weit größerem Ausmaß zusammen als bisher angenommen. Daher spielen das Denken und Fühlen des Patienten sowie Eigenverantwortung und Eigeninitiative eine äußerst wichtige Rolle. Fast alle Menschen mit spontanen Rückbildungen hatten ihr Leben nach der Diagnose in wichtigen Punkten geändert. Sie lernten sich selbst zu lieben, Gefühle auszudrücken und die Krankheit nicht als unabänderlichen Schicksalsschlag, sondern als Herausforderung zu sehen. Sie glaubten auch an eine höhere Macht, bei der sie Hilfe und innere Führung finden können. Univ. Prof. Ludwig: „Es gibt Studien, die belegen, dass Menschen, die gläubig sind, bei einer Krebserkrankung höhere Überlebenschancen haben. Das Gleiche gilt für Patienten die beten und für die gebetet wird.“

Es gibt einen Ort, an dem seit über hundert Jahren Heilungen geschehen, die sogar nach den strengen Kriterien der Kirche als Wunder anerkannt werden – Lourdes. Über drei Millionen Menschen fahren jährlich zu der berühmten Grotte, in der 1858 Bernadette Soubirous eine Marienerscheinung hatte. Der kleine Ort am Fuße der Pyrenäen wurde seitdem zur Pilgerstätte für Menschen aller Nationalitäten und Religionen. Tausende Kranke, die zum Teil liegend transportiert werden, beten vor der Grotte um Linderung oder Heilung ihrer Leiden. Jedes Jahr werden ungefähr 20 Menschen auf unerklärliche Weise nach einem Besuch in Lourdes gesund. Ein internationales Ärzteteam untersucht die einzelnen Fälle und dokumentiert sie in einem Archiv. Die Heilung wird erst dann anerkannt, wenn die Krankheit organisch war, die Gesundung plötzlich und im Zusammenhang mit Lourdes einsetzte und außerdem von Dauer ist.

Spontane Heilungen sprechen für das Vorhandensein einer verborgenen Kraft, die auf keinem Röntgenschirm auftaucht und die sich nicht messen und wägen lässt. Warum wirkt diese Kraft aber nur bei 20 Menschen weltweit im Jahr oder bei einem von 100.000 Kranken? Allerdings betonen alle Forscher, dass es keine genauen Zahlen gibt. Sie gehen davon aus, dass viele unerwartete Genesungen geschehen, die nie wissenschaftlich erfasst werden. Spontane Rückbildungen sind selten, aber es gibt sie. Vielleicht werden wir ihren Mechanismus einmal verstehen, möglicherweise bleiben sie ein Geheimnis wie das Leben selbst.

Auf jeden Fall wäre es äußerst wichtig, Forschungen auf diesem Gebiet zu intensivieren, denn offenbar kann im Körper etwas erzeugt werden, das Heilung bei Krebs auslöst. Wenn ein Mensch über Selbstheilungskräfte verfügt, die Tumore zum Verschwinden bringen, dann sollte die Erforschung dieses Vorganges eines der wichtigsten Anliegen sein. Hunderten Patienten auf der ganzen Welt ist es gelungen, bösartige Zellen unschädlich zu machen. Vielleicht lernt die Medizin eines Tages das Gleiche. Die Ärzte haben sich bis jetzt mehr auf das Verhalten der Tumore konzentriert, als auf mögliche Verhaltensweisen von Menschen, die unerwartet gesund wurden. Was haben diese Patienten gedacht, gefühlt, getan? Lassen sich vielleicht Übereinstimmungen finden, die auch anderen Kranken helfen?

Die Diagnose Krebs wird auch heute noch häufig als Todesurteil verstanden, verbunden mit Schmerzen und würdelosem Sterben. Aber die Botschaft heißt: Krebs verläuft nicht automatisch tödlich. Mehr als die Hälfte der Patienten werden mit den Methoden der heutigen Medizin geheilt oder können trotz Erkrankung ein gutes Leben führen. Hoffnung gibt es immer. Und es ist ein tröstlicher Gedanke, dass gegen alle Logik, Erfahrung und Statistik überall auf der Welt Menschen spontane Heilungen erleben.

*** Daten sind dem Video der Deutschen Krebshilfe
„Wunder sind möglich – Spontanheilungen bei Krebs“ entnommen.

LITERATUR:

C. Hirshberg, M.I. Barasch:
„Gesund werden aus eigener Kraft-Spontanheilungen aus eigener Kraft“,
Verlag KNAUR, 1997